Wer seine Wohnung wechselt, muss den Umzug amtlich machen. Angezeigt wird der neue Wohnsitz bei der zuständigen Meldebehörde. Dieser Vorgang soll künftig elektronisch machbar werden.
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesland Hamburg haben Ende vergangenen Jahres eine sogenannte Einzelvereinbarung unterzeichnet, auf deren Grundlage die elektronische Wohnungsanmeldung bald umgesetzt und allen Bundesländern zur Verfügung gestellt werden soll. Das berichtet das Online-Portal kommune21.de.
Die Einzelvereinbarung sei demnach im OZG-Themenfeld Bauen & Wohnen unterzeichnet worden. Damit stünden insgesamt 18,8 Millionen Euro aus Konjunkturprogrammmitteln zur Digitalisierung der Wohnsitzanmeldung bereit.
Die digitale Verwaltungsleistung werde nach dem Einer-für-Alle-Prinzip in der Freien und Hansestadt Hamburg entwickelt. Alle Bundesländer hätten Interesse an einer Nachnutzung gezeigt, berichtete das BMI. Laut einer Meldung des Tagesspiegels Anfang April 2022 sei das Online-Verfahren fast startklar.
Wohnungsanmeldung bei Umzug: bislang analog
Bislang sähe der amtliche Vorgang zur Wohnungsanmeldung beim Umzug so aus: Wenn jemand innerhalb Deutschlands umziehe oder wenn sich Änderungen an Haupt- und Nebenwohnsitz ergäben, müsse dies der zuständigen Meldebehörde mitgeteilt werden. Diese stelle daraufhin eine Meldebestätigung aus, vermerke geäderte Adresse im Melderegister sowie auf dem Personalausweis und Reisepass des Umgezogenen.
Mit dem Unterzeichnen der Einzelvereinbarung zwischen BMI und Hamburg habe man die finanzielle Grundlage für die Umsetzung der elektronischen Wohnsitzanmeldung sowie für die Nachnutzung seitens der anderen deutschen Bundesländer geschaffen. So könne nutzerfreundlicher Online-Dienst entwickelt werden, der sich anschließend auch den anderen Bundesländern kostengünstig zur Verfügung stellen lasse.
Wohnungsanmeldung bei Umzug künftig: digital
Mit dem Umsetzen der elektronischen Wohnsitzanmeldung ließen sich die geschilderten Schritte zur Wohnungsanmeldung in Zukunft digital abwickeln. Das erspare den Verbrauchern bei einem Umzug nicht nur Wege- und Wartezeiten, sondern ziele auch auf ein Reduzieren der Bearbeitungszeit in den Behörden ab.
Mit rund 5,5 Millionen An- und Ummeldungen pro Jahr sei die Wohnsitzanmeldung für die deutschen Verbraucher von zentraler Bedeutung. Zur Digitalisierung der Amtshandlung sei ein nutzerorientierter Prozess erarbeitet worden. Zum Aktualisieren der Adresse auf dem Ausweisdokument werde die Adresse auf dem Chip geändert und Verbrauchern ein neuer Adressaufkleber per Post zugesendet.