Besetzt! Tausende Schrottautos besetzen öffentliche Parkplätze in Hamburg

 

Das Hamburger Abendblatt berichtete: In Hamburg stehen derzeit 2.737 Schrottautos auf öffentlichen Parkplätzen herum und erschweren das Parken in der Stadt. Daher hat die Stadt eine spezielle Internetseite online gestellt, auf der die Hanseaten solche Fahrzeuge melden könnten.

 

Für Großstädter ist die Parkplatzsuche anstrengend genug. Doch wenn dann noch schrottreife Autos öffentliche Parkplätze besetzen, wird das Parken zu einem Ärgernis.

 

Die meisten Schrottautos stehen in Hamburg-Wandsbek

 

Die Hamburger Bezirksämter registrieren Jahr für Jahr mehrere Tausend nicht angemeldeter Schrottautos auf den öffentlichen Parklätzen der Hansestadt. Im Stadtteil Wandsbek sollen laut Hamburger Abendblatt allein bis Mitte August 798 abgemeldete Autos gezählt worden sein.

In den anderen Stadtbezirken sieht es nicht ganz so schrottig auf den öffentlichen Parkplätzen aus wie in Wandsbek, aber auch dort sind es jeweils Hunderte abgemeldete Schrottautos, die nicht auf privaten Grundstücken stehen:

 

  • Altona: 395
  • Hamburg-Nord: 353
  • Hamburg Mitte: 205
  • Eimsbüttel: 246
  • Bergedorf: 381
  • Harburg: 359

 

Schrottautos blockieren Parkplätze der Kapazität der neun Hamburger P+R-Flächen

 

Zusammen macht das einen stattlichen Schrotthaufen von 2.737 Fahrzeugen. Bezogen auf die Parkplätze, die von den Schrottautos besetzt werden, rechnet das Hamburger Abendblatt vor, welchen Parkkapazitäten die Fläche entspräche: „Das entspricht in etwa der Kapazität der neun Hamburger Park-and-ride-Parkplätze Neugraben (793 Stellplätze), Harburg (757), Klein Flottbek (248), Elbgaustraße (237), Bahrenfeld (235), Horner Rennbahn (151), Berliner Tor (137), Barmbek (134) und Friedrichsberg mit 100 Stellplätzen.“

 

Auffällig viel Schrottautos sind oft nahe Werkstätten geparkt

 

Laut Hamburger Abendblatt gäbe es „in Hamburg zahlreiche ‚Hotspots‘, also Straßen, in denen besonders viele dieser ‚Schrottautos‘ zu finden sind.“ Zum Beispiel in der Nähe kleinerer Autohändler oder Selbsthilfewerkstätten, weiß die Zeitung von einem Behördenmitarbeiter. So stünden in der Hannoverschen Straße gleich fünf abgemeldete Fahrzeuge hier auf engstem Raum, die alle bereits Aufkleber der Behörde hätten, auf denen das Abschleppen angedroht werde. In unmittelbarer Nähe seien mehrere Werkstätten. Das seien billigst erworbene Fahrzeuge, mit denen oft windige Händler versuchten, ein schnelles Geschäft zu machen. Klappe das nicht, ließen sie die Autos dort einfach verrotten, wird ein Beamter zitiert.

 

Hanseaten sollen Schrottautos auf öffentlichen Parkplätzen via Internet melden

 

Die Stadt Hamburg sähe die von Schrottautos besetzten Parkplätze nicht nur als Ärgernis an, sondern laut dem Zeitungsbericht als „eine ‚verbotene Nutzung der Verkehrsfläche‘“. Deshalb wurde eine spezielle Internetseite „Kfz-Beseitigung auf öffentlichen Flächen“ eingerichtet, über die die Hanseaten abgemeldete Schrottwagen auf öffentlichen Parkplätzen melden könnten. Auf der Seite könne man entweder den Vorfallort mit Hilfe des zugehörigen Straßennamens melden oder auf einem Stadtplan eine Markierung setzen.

 

Bis zu 50.000 Euro Bußgeld

 

Sobald die Meldung erfolge, übernähmen die Bezirksämter den Fall, schreibt das Hamburger Abendblatt weiter. So brächten Mitarbeiter der Behörden an den Schrottwagen mit entstempelten Kennzeichen einen Aufkleber an. Damit gelte der Besitzer als informiert. Er hätte laut Hamburger Abendblatt dann einen Monat Zeit, den Wagen zu entfernen. Gleichzeitig sei ein Bußgeld fällig, das bis zu 50.000 Euro betragen könne. Die Höhe des Bußgeldes sei auch davon abhängig, ob der Wagen selbst entfernt werde oder nicht. Schrott-Fahrzeug ohne Kennzeichen könnten demnach nach einem Monat „ohne weitere Aufforderung“ auf Kosten des Eigentümers, der über die Fahrgestellnummer ermittelt werde, entsorgt werden.

Das Abendblatt berichtet auch, dass das Abschleppen der schrottreifen Fahrzeuge bei den Bezirksämtern unbeliebt sei. Der Grund: Der Besitzer ließe sich in vielen Fällen wohl nur schwer haftbar machen beziehungsweise sei bei ihm nix zu holen. Geld käme dann lediglich durch Versteigerungen in die Stadtkasse. Sechs Wochen würden abgeschleppte Fahrzeuge verwahrt, bevor sie unter den Hammer kämen. 244 Autos seien in 2016 bisher versteigert worden. In Hamburg-Mitte, wo 205 nicht angemeldete Fahrzeuge abgeschleppt worden seien, hätten die Halter lediglich 38 von ihnen auch wieder ausgelöst.

 

Quelle: http://www.abendblatt.de/hamburg/article208342557/2737-Schrottautos-blockieren-Hamburgs-oeffentliche-Parkplaetze.html