Fußball, Fans und Falschparker – Neues Abschlepp-Abschreckungsmanöver

 

Geparkte Fahrzeuge, die Rettungswege versperrten, würden künftig konsequent abgeschleppt, berichtet die Zeitung weiter. Das hätte der Ordnungsdezernent und Bürgermeister Rafael Reißer (CDU) verkündet. Sieben Schilder habe das Ordnungsdezernat deshalb im Steinbergviertel aufstellen lassen, die Autofahrer warnten, dass widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge abgeschleppt würden. Selbst über die dafür anfallenden Kosten von etwa 200 Euro informierten die Schilder.

Der Bürgermeister setze damit vor allem auf Abschreckung: So sollen vor einem Fußballspiel wie das gegen den Verein Eintracht Frankfurt von einem beauftragten Dienstleister die zweitweise geltenden Halteverbots- und / oder Parkverbotsschilder aufgestellt und anderthalb bis zwei Stunden vor Anpfiff aufgeklappt werden.

Doch damit nicht genug: Die Stadt wolle bei solchen Veranstaltungen künftig auch drei Abschleppwagen auffahren lassen – gut sichtbar für die Fans – die allein mit ihrer Präsenz abschrecken sollen. Die Frankfurter Rundschau zitiert den Chef der kommunalen Polizei, Günter Pleil, der mit seinen Kollegen sowie externen Dienstleistern bei solchen Events vor Ort sei, mit den Worten: „Wir können auch weitere Abschleppwagen nachordern.“

Autofahrer müssten der Zeitung zufolge jetzt aber nicht fürchten, dass jedes Falschparken gleich mit einem Abschleppen geahndet werde. Abgeschleppt würden demnach „nur diejenigen Autos, die Feuerwehrzufahrten zuparken beziehungsweise die so abgestellt sind, dass kein Rettungswagen oder Feuerwehrauto mehr durchkommt“. Alle anderen Falschparker bekämen weiterhin Knöllchen, für die zwischen 15 und 35 Euro zu berappen seien. Pro Fußballspiel stelle die Kommunalpolizei etwa 100 Strafzettel aus, sagte Pleil der Frankfurter Rundschau.

Würden allerdings Zufahrten von Anwohnern zugeparkt, wolle die Kommunalpolizei anders vorgehen. Der Eigentümer müsse in diesem Fall auf einen Kommunalpolizisten zugehen, erst dann würde ein Strafzettel geschrieben. Damit wolle man verhindern, dass Besucher der Anwohner, die im Einvernehmen in der Zufahrt stünden, bestraft werden, erläutert Ordnungsdezernent und Bürgermeister Rafael Reißer. Der Abschleppwagen komme dann aber noch nicht, den müsste der Hauseigentümer beauftragen und das Geld selbst vorlegen.

Rafael Reißer räumte gegenüber der Zeitung außerdem ein, dass die jetzt angekündigten Maßnahmen noch nicht das versprochene Anwohnerschutzkonzept seien. So hätte Ende Januar der Geschäftsführer der städtischen Stadionbetreibergesellschaft, Klaus Drach, ein Park-and-Ride-Konzept in Aussicht gestellt, um den Verkehr rund ums Stadion zu verringern. Zum Beispiel war darin von Parkplätzen am Steinbruchtheater in Mühltal die Rede. Außerdem seien Gespräche mit dem Betreiber der Innenstadt-Parkgaragen Q-Park oder der Telekom angekündigt worden. Dazu konnte Reißer aktuell jedoch nichts sagen.

Quelle: http://www.fr-online.de/darmstadt/darmstadt-abschreckung-durch-abschleppen,1472858,34718896.html