Parkschein per SMS und die russische Methode

Falschparken ist bei uns ja nicht kein Volkssport, die meisten achten auf die Beschilderung, und kaufen brav ihren Anwohnerschein, oder ziehen das Parkticket, auch wenn es unwahrscheinlich ist, daß eine Politesse vorbeikommt. Am liebsten macht das der moderne Städter per App und SMS.

Das gehört sich einfach so. Ausnahmen bestätigen die Regel… (wie man jeden morgen in platzda – Halteverbotszonen sehen kann)  Aber im Großen und Ganzen ist die Parkplatzdisziplin bei uns doch erfreulich!

Anders sieht das zum Beispiel in Russland aus. Moskau, von TomTom zur Welthauptstadt des Staus 2013 ernannt, verzeichnet täglich fast 50000 Autos, die im Halteverbot parken, weitere 90000 parken wild auf Gehwegen und Straßen. Deshalb hat man technisch aufgerüstet. Das Überwachungssystem sucht seinesgleichen:

In der Stadt patroullieren über hundert Fahrzeuge mit Fahrer und Operator, die im Viertelstundentakt zweimal einen Standort anfahren. Die Parkplätze werden mittels GPS bestimmt, und per Weitwinkel- und Teleobjektivkamera fotografiert. Diese Daten werden gespeichert und im Hintergrund mit den hinterlegten GPS-Daten der jeweiligen Parkplätze oder Halteverbote abgeglichen, sowie den dort per Handy-Parkschein eingecheckten Kennzeichen.

Die Buchung des Parkscheins per kostenpflichtiger SMS ist vergleichbar mit bei uns bekannten Systemen. Der Autofahrer kann seinen Parkschein per Handy „ziehen“. Er muß nur die Nummer des Parkareals, sein Kennzeichen und die Parkdauer angeben. Die Verlängerung der Parkdauer erfolgt auch per SMS, inklusive rechtzeitigem Benachtichtigungs-Service.
Ein ausgeklügeltes System, und offenbar lukrativ: seit Beginn des Programms Mitte 2013 wurden in Moskau schon 570.000 € „eingespielt“ .  Vorher gab es überhaupt keine Parkgebühren rund um den Kreml. Das große Umlernen in Moskau hat also begonnen!

 

Auch bei uns setzt sich das sog. „Handyparken“ durch. In Hamburg und vielen anderen Städten wird das einheitlich über die Plattform mobil-parken abgewickelt. Dort wählt man aus einer Liste den günstigsten oder bequemsten Anbieter, registiert sich dort einmalig und bekommt eine Vignette fürs Auto zugesendet. Dann bucht man sich direkt vorort komfortabel über die Kennzahl des Parkscheinautomaten ein,  per App oder Anruf bei der Hotline.  Ausbuchen nicht vergessen!
Abgerechnet wird bequem am Monatsende.

So schwer ist es nämlich nicht, einen gültigen Parkschein zu besitzen.

Einen ausreichend großen temporären Parkplatz für den Umzugs-LKW, für Filmarbeiten oder eine Baustelle kann man online bei platzda – Halteverbote deutschlandweit bestellen.