Schilderkunde: Weißt du, was das absolute Halteverbot kostet?

Das Verkehrsschild „Absolutes Halteverbot“ kostet 35 Euro plus Versandkosten. Diese und noch viel mehr Infos zum Schilderwald in Deutschland liefert uns ein lesenswerter Beitrag von den Lokalseiten der Lippischen Landeszeitung online.
Über Deutschlands Verkehrsschilder, deren Aufstellung sowohl immer wieder als auch hier und da zu Diskussionen anregt, haben schon viele Medien berichtet. Dieser Tage lieferte uns Axel Bürger auf den Online-Seiten der Lippischen Landeszeitung ein Lesestückchen, das sich des Schilderwalds mal aus einer anderen Perspektive annimmt. Wir haben euch die spannendsten Infos daraus hier zusammengefasst.
Die eingangs gestellte Frage, was eigentlich ein Verkehrsschild wie das „absolute Halteverbot“ kostet, könnt ihr jetzt schon beantworten.
Doch was passiert eigentlich genau, wenn ein Halteverbotsschild ausgewechselt werden muss, weil es von der tagtäglichen Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüssen oder infolge eines Unfalls unleserlich geworden ist? Am Beispiel des Kreises Lippe schildert uns der Autor des Berichts, Axel Bürger, dass der Kreis Lippe in Lieme und Wilbasen zentrale Bauhöfe unterhalte, die offiziell „Eigenbetrieb Straßen“ genannt würden. Dort lagern demnach viele Ersatzschilder, andere würden bei Bedarf zeitnah bestellt.
Lippe habe, so ist weiter zu lesen, rund 440 Kilometer Kreisstraßen. Dazu kämen noch 125 Kilometer Radwegenetz Insgesamt stünden an diesen Strecken etwa 18.000 Leitpfosten, die laut den Straßenmeistern am häufigsten von Autofahrern umgefahren würden. Und auch das wissen die Experten: Es sind nicht nur das Wetter und Unfälle, die neue Schilder erforderlich machen: Anwohner nähmen gern mal Ortsschilder oder Schilder wie „geschlossene Ortslage“ zu dekorativen Zwecken mit.
Auf die Frage, ob es unter den anzuschaffenden Schildern Topseller gäbe, antworteten die Straßenmeister im Kreis Lippe, dass es bei ihnen das 70er-Schild sei (Preis laut Schilderkatalog der Straßenmeister in Lippe: 51 Euro plus Mehrwertsteuer), gefolgt vom 50er-Schild. Dann kämen Schilder wie „Vorfahrt gewähren“ oder „Vorfahrtsstraße“.
Beim Kauf der Verkehrszeichen sei der Kreis gehalten, so erfahren wir außerdem, das wirtschaftlichste Angebot zu suchen, was aber nicht das günstigste sein müsse, denn Preis, Qualität, Lieferbedingungen, Kontaktaufnahme und Service spielten bei der Kaufentscheidung eine Rolle.
Interessant ist auch, dass Schilder heute meist aus Aluminium bestehen, das mit Folien überzogen werde. Viele hätten einen Rahmen, damit sie sich unter dem Druck randalierender Zeitgenossen  nicht allzu schnell verbiegen ließen.
Hinweise auf zugewucherte, unleserliche, kaputte oder fehlende Schilder kämen aus der Bevölkerung, von der Polizei oder würden bei der jährlichen Streckenkontrolle (im Kreis Lippe: 880 Kilometer, die nachts abgefahren würden) von den Straßenmeistern entdeckt.
Zu guter Letzt erfahren wir auch, was einzelne Gemeinden im Kreis Lippe für Verkehrsschilder wie „absolutes Halteverbot“ & Co. jährlich ausgeben: Detmold hätte 2016 demnach rund 15.500 Euro für Schilder ausgegeben, weil der Parkraum neu ausgewiesen wurde, käme ansonsten jedoch mit weniger Geld hin. Die kleine Gemeinde Extertal hätte 2016 exakt 3.229 Euro für Schilder ausgegeben.
Quelle: http://www.lz.de/lippe/kreis_lippe/21908576_Was-kosten-eigentlich-Verkehrsschilder.html