Wer in der Stadt wohnt, sehnt sich mitunter nach einem Leben auf dem Land. Dort ist die Luft besser, die Wohnung großräumiger und kleinpreisiger, durchs geöffnete Fenster hört man weder Straßenlärm noch feiernde Nachbarn, sondern stattdessen den Hahn krähen und den Milchmann klingeln. Wer mit dem Gedanken spielt, aufs Land zu ziehen, sollte sich die folgenden Fragen stellen und beantworten.
Laut der Umzugsstudie 2020, die das Bremer Start-up Homeweek in 2021 veröffentlichte, zog es knapp 15 Prozent der Befragten, die allesamt kürzlich umgezogen waren, in „viel geringer“ und „geringer“ besiedelte Wohnorte. Das heißt, jeder Sechste bis Siebte deutsche Umzügler wechselte in den vergangenen sechzehn Monaten einen dicht(er) besiedelten Wohnort gegen einen dünn(er) besiedelten.
Auch wenn Sie sich die ländliche Idylle noch so schön ausmalen – umsonst ist diese in den meisten Fällen nicht. Wer seinen Lebensunterhalt also mit einem Job finanzieren muss, und das ist bei den meisten wohl der Fall, der muss sich zuerst fragen, ob der bisherige oder neue Arbeitgeber die Möglichkeit flexibler Schaffensorte einräumt. Falls die Nähe zum Arbeitsplatz und damit eingesparte Pendlerkosten der Hauptgrund dafür ist, dass Sie überhaupt (noch) in der Stadt wohnen, wäre dieser Grund mit der Möglichkeit, auch im Homeoffice arbeiten zu können, hinfällig. Selbst die gelegentlich vom Chef erwünschte Präsenz im Büro Ihres Unternehmens wäre dann meist günstiger zu finanzieren als die hohe und stetig steigende Miete in der Stadt. Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber gezeigt, dass das Arbeiten Zuhause eine durchaus praktikable Lösung sein kann.
Sind Sie Eltern? Dann fallen die Betreuungs- und Bildungseinrichtungen gewichtig in die Waagschale, wenn es um die Frage geht, aufs Land zu ziehen oder nicht. Das Netz von Kitas und Schulen in der Stadt ist ganz klar dichter und vielfältiger. Hier kommt es darauf an, ob die Kids künftig pendeln und ihre bisherige Kita/Schule weiterhin besuchen wollen/können oder ob sie in eine neue Kita/Schule vor Ort auf dem Land wechseln müssen.
Abzuwägen ist bei der Entscheidung für oder wider den Wohnsitz auf dem Land auch, ob es Sie künftig häufig in die Stadt zieht oder nicht. Ihre Antwort darauf verlängert oder verkürzt den Radius um die Stadt herum, innerhalb dessen Sie sich Ihren neuen Landsitz suchen. Wer nur ab und zu mal in die Stadt möchte/muss, kann weiter außerhalb leben, als derjenige der regelmäßig pendeln möchte/muss.
Quelle: https://www.businessinsider.de/leben/wohnen/umzug-aufs-land-diese-fuenf-fragen-solltet-ihr-euch-vorher-stellen/