Feuerwehr wird immer öfter von Falschparkern behindert

In Großstädten behindern immer mehr Falschparker andere Verkehrsteilnehmer, darunter auch die Feuerwehr. Das kann im schlimmsten Fall Leben kosten.
Laut einem Online-Bericht des General Anzeigers Bonn habe es im Jahr 2016 in Düsseldorf 1.900 „Knöllchen“ bei Feuerwehreinsätzen gegeben. Mehr als 310 Autos seien demnach sogar abgeschleppt worden. Und in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 2017 zähle man bereits 1.300 Verwarnungen und 210 abgeschleppte Wagen. Die Feuerwehr-Dezernentin der Stadt, Helga Stulgies, sagte der Zeitung, dass Autofahrern ganz klar gemacht werden müsse, dass auch die vermeintliche Bagatelle „Falschparken“ Menschenleben kosten könne.
Die Zeitung schildert dazu einen Fall aus dem vergangenen Mai, der zeigt, welche Gefahr Falschparker im Notfall  bedeuten: Ein Autofahrer hätte demnach damals das absolute Halteverbot in einer engen Straße in Düsseldorf ignoriert, so dass die Rettungskräfte nicht zu einem brennenden Haus gekommen seien – die Bewohner hätten sich dem Bericht zufolge gerade noch selbst ins Freie retten können.
Die Zeitung schreibt weiter, das Düsseldorfer Feuerwehr und Ordnungsamt jetzt auf einer Proberunde unterwegs gewesen wären, um die missliche Situation zu prüfen. In einer Stunde hätte das Ordnungsamt dabei 18 falsch geparkte Autos gezählt. O-Ton: „Der Mitarbeiter kommt mit dem Schreiben der Knöllchen kaum nach.“ Hohe Strafen drohen den Falschparkern demnach aber nicht: Parken im Halteverbot mit Behinderung koste Falschparker 25 Euro. Fahre ein Falschparker noch rechtzeitig weg, seien 15 Euro fällig.
Die Tops der Falschparker-Sünden seien demnach

 

  1. das Parken in der zweiten Reihe,
  2. das Zustellen von Feuerwehreinfahrten
  3. und das Zuparken von  Hydranten.

Bei zu wenig Platz könne der Leiterwagen der Feuerwehr außerdem häufig nicht die seitlichen Stützen in Betrieb nehmen. Müsse der Halter des falsch parkenden Autos ausfindig gemacht und informiert werden, koste das viel Zeit. Im Notfall müsse ein Falschparker weggedrückt werden, informierte ein Sprecher der Stadt Düsseldorf die Zeitung. 15 Mal seien dabei in 2016 in Düsseldorf  falschparkende Autos beschädigt worden, wobei die Stadt und nicht der Falschparker die Kosten zu tragen hätte. Käme allerdings jemand wegen der Verzögerung durch falsch parkende Autos zu Schaden, könne er den Falschparker verklagen.
Aufgrund der bestehenden Parkplatznot, auf die sich die Autofahrer berufen, und weil laut dem Vize-Chef der Düsseldorfer Feuerwehr, Christian Schlich, kein weiterer Parkplatz im Stadtviertel zu schaffen sei, bliebe der Stadt nur, Verkehrsschilder und Straßenmarkierungen aufzustellen, um für freie Fahrt für die Feuerwehr zu sorgen.
Das Problem der Düsseldorfer sei aber kein reines Düsseldorfer Problem: Städte wie Köln, Münster oder Essen würden es dem Zeitungsbericht ebenfalls kennen. In Münster setze man bei regelmäßiger Prüfung an kritischen Punkten auf Poller. Einer Stadtsprecherin zufolge laufe das Meiste aber „über Erziehung der Autofahrer durch Strafzettel oder Abschlepp-Maßnahmen“. Köln wolle der Zeitung nach  ebenfalls auf Sensibilisierung setzen: Die Stadt bereite dazu gerade eine Kampagne vor.
http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/panorama/Feuerwehr-klagt-%C3%BCber-immer-mehr-Falschparker-article3643692.html