Wie war das noch damals…? Historische Halteverbotsschilder

Es gibt Dinge, die nimmt man gar nicht mehr wahr, so oft sieht man sie im Stadtbild. Als Citymensch geht man doch irgendwie davon aus, dass Schilder an Bäumen wachsen. Besonders alte Schilder sind schon seit vielen Jahren von Moos überwachsen oder von Buschwerk verdeckt und mancherorts hängen sogar noch Schilder, die heute gar keine Gültigkeit mehr besitzen. Deutsche Großstadtstraßen sind ein regelrechtes Museum für Verkehrsschilder im Wandel der Zeit.

Anders ist dies bei mobilen Halteverbotsschildern. Denn seit jeher ist es bekannt, dass sich die Dinge ändern und wo heute noch Platz war, kann morgen schon der Teufel los sein – und umgekehrt. Bewegliche Verkehrsschilder aber bringen es natürlich mit sich, dass man ihr altes Gesicht nicht mehr kennt. Denn es liegt in ihrer Natur, dass sie nach dem Einsatz wieder abgebaut und verstaut werden und sie niemand mehr erkennt.

Noch um 1900 gab es sowas wie eine einheitliche Regelung zu Schildern gar nicht. Da entschieden noch die jeweiligen Regionen über Aussehen und Standard der Schilder, die damals noch vorwiegend den Verkehr von Droschken und Pferdekarren regelten. Allerdings entschied kurz darauf der Bundesrat des Deutschen Kaiserreiches am 3.Mai 1906 einheitliche „Grundzüge betr. den Verkehr mit Kraftfahrzeugen“ auf. Dies war jedoch nur der Startschuss: in den folgenden zwei Jahrzehnten wuchs der Berg an komplexen Regelungen und Schilderverordnungen zu einem unübersichtlichen Wirrwarr heran.

Am 28. Mai 1934 trat daher zur besseren Übersichtlichkeit der Verkehrsregeln die Reich-Straßenverkehrsordnung in Kraft, die bereits von Anfang an schon drehbare und bewegliche Schilder für Baustellen und Umleitungen mit einbezog. Die StVO aus dem Jahr 1937 regelte dann bereits im §4 die zeitweilige Aufstellung von Verkehrsschildern durch die Polizei. Die Polizei regelte im gleichen Zug aus Ausnahmeregelungen für außerordentliche Verwendung der Straßen wie durch Feste oder Veranstaltungen. Dies war dann die Geburtsstunde des mobilen Halteverbotes, wie man es heute kennt.

Wer möchte, kann hier noch einmal alle Schilder von gestern bis heute bewundern: Bildtafeln von deutschen Verkehrszeichen.
Haltet doch mal Ausschau nach altmodischem Schildermaterial auf unseren Straßen!