Wohnungen werden knapp – Mieterbund kritisiert Bundesregierung

Der Wohnungsmangel in Deutschland sorgt für hohe Mieten und Frust bei Wohnungssuchenden. Viele Vermieter nutzen diesen Notstand für eine Mieterhöhung. Der Mieterbund Deutschland verlangt daher strengeren Mieterschutz, um Wuchermieten zu verhindern. Kritiker wenden jedoch ein, dass es bei zu engen Handfesseln für Vermieter immer unattraktiver wird in Deutschland überhaupt noch Wohnraum anzubieten. Die Folge: weiterer Wohnungsmangel. Eine Zwickmühle also?

In Deutschland fehlen laut Mieterbund rund 250.000 Mietwohnungen. Mit den geplanten Gesetzesänderungen werde zudem der Kündigungsschutz aufgeweicht. DMB-Präsident Franz-Georg Rips verwies in Berlin auf die überwältigende Anzahl fehlender Mietwohnungen, steigende Mieten und Wohnkosten auf Rekordniveau. Die aktuellen Probleme beträfen junge Familien, Rentner, einkommensschwächere Haushalte und Normalverdiener in Großstädten und Ballungszentren gleichermaßen.

Eine Woche vor der zweiten und dritten Beratung des Mietrechtsänderungsgesetzes im Bundestag warnte Rips vor darin enthaltenen Nachteilen für Mieter. Diese reichten von der zeitlich begrenzten Abschaffung des Mietminderungsrechts bis hin zur Aufweichung des Kündigungsschutzes. „Die geplanten Änderungen dürfen nicht Gesetz werden“, forderte Rips. Stattdessen verlangt der Mieterbund eine Obergrenze auch für Neuvertragsmieten und eine Senkung der Kappungsgrenze bei Mieterhöhungen.

Doch müssen auch Vermieter unter den ohnehin im europäischen Vergleich schon sehr strengen Auflagen leiden und wer es sich leisten kann, geht lieber dazu über Immobilien im Ausland oder als vorübergehende Ferienwohnungen anzubieten statt sich den strengen Mieterschutzgesetzen zu unterwerfen. Eine dauerhafte Lösung lässt auf sich warten.

Quelle: cte/dapd

Links:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mieterbund-warnt-vor-wohnungsnot-a-871358.html

http://www.mieterbund.de/