Einer von zehn zugeparkten Autofahrern lässt Falschparker illegal abschleppen

Das eigene Auto ist zugeparkt und ausparken geht nicht: Dieses Problem löst in Österreich einer von zehn Autofahrern, indem er den Falschparker eigenmächtig abschleppen lässt – womit er sich selbst gesetzeswidrig verhält.

Selbständig abschleppen lassen? Zugeparkter darf Abschleppen nicht beauftragen – StVO

Ein abgestelltes Fahrzeug darf andere Verkehrsteilnehmer nicht am Wegfahren hindern, so sagt es die Straßenverkehrsordnung (StVO). Geschieht das dennoch, ist es der Eingeparkten nicht befugt, das andere Fahrzeug eigenständig abschleppen zu lassen. Über den Weiterverlauf des Verfahrens zu entscheiden, das liegt im Ermessen der Polizei.

Umfrage zeigt, wie Zugeparkte reagieren

Eine Umfrage, über deren Ergebnisse das Onlineportal Vienna.at berichtet, zeigt, dass etwa sieben Prozent der Autofahrer, die in die unglückliche Lage „Zugeparkt ohne Ausweg“ gebracht werden, entweder um Rat von ihrem Autofahrerclub bitten oder die zuständige Magistratsabteilung nach Hilfe fragen. Außerdem sollen sich der Umfrage zufolge fünf Prozent der Eingeparkten von Verwandten oder Bekannten in einer solchen Situation beraten lassen. Weitere 15 Prozent aller Fahrer äußerten, dass sie sich in das eigene Auto setzen würden und dort solange warteten, bis der Fahrer des anderen Autos zurückkehre. Die befragten Männer, die einen Anteil von zwölf Prozent ausmachten, zeigten sich als stark frustriert, während die Frauen, mit neunzehn Prozent, eine deutlich höhere Frustrationstoleranz aufzeigten, wenn sie eingeparkt wurden.

Nur ein Anteil von sieben Prozent antwortete, dass er pragmatisch mit der Situation umgehen würde und einfach wegfahren würde. Diese Befragten entschieden sich hier meist für ein öffentliches als Verkehrsmittel ihrer Wahl, ein Taxi bilde eher die Ausnahme.

Andere sieben Prozent gingen die Befreiung ihres Wagens weniger pragmatisch an. Sie entschieden sich, trotz des Zugeparktseins eigenständig wegzufahren, wobei sie dann mit ihrer Stoßstange das andere Auto ein wenig anschieben würden und demnach auch leichte Schäden in Kauf nähmen. Schließlich soll nur ein Viertel der Befragten geäußert haben, dass sie die Polizei rufen würden, um auf Nummer sicher zu gehen und somit auch rechtlich den richtigen und sichersten Weg für alle mitbetroffenen Verkehrsteilnehmer wählen würden.

Letztlich würde jeder Zehnte auf Verdacht bei den umliegenden Häusern an der Tür klingeln, um den Fahrzeughalter ausfindig zu machen und somit seine unglücklichen Umstände selbst zu lösen, ohne Außenstehende mit einschalten zu müssen. Das Automarkt-Portal, das von der Innofact AG zu diesem Thema 501 Personen bevölkerungsrepräsentativ nach Alter und geschlechtsquotiert befragen ließ, berichtete außerdem, dass sieben Prozent der Fahrer einfach hupen würden.