Elterntaxi: Düsseldorfer Schule wehrt sich gegen Eltern-Stau vor der Schule

Dass viele Eltern ihre Schulkinder mit dem Auto zur Schule bringen, ist gang und gäbe in Deutschland. Doch was Mama und Papa nur gut meinen, führt zu einem Parkchaos, das laut der BILD-Zeitung die Kinder gefährdet.

In Düsseldorf wehrt sich jetzt eine Schule gegen den Eltern-Stau am Morgen. Wie die Tageszeitung in ihrem Lokalteil berichtet, wird’s allmorgendlich vor den Düsseldorfer Schulen gefährlich, weil viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. Rangierende Geländewagen, zugeparkte Zebrastreifen – so wird das Verkehrschaos beschrieben. Die Rektorin der Städtischen Katholischen Grundschule Niederkassel habe demnach sogar ein Warnschild mit folgendem provokativen Warnhinweis aufgestellt: „Vorsicht liebe Kinder, hier fahren eure Eltern.“ Das Aufstellen des Warnschilds begründet die Rektorin so gegenüber der BILD-Zeitung: „Durch den Bring-Service gibt‘s ständig gefährliche Situationen für die Kinder, die zu Fuß kommen. Da wird rücksichtslos im absoluten Halteverbot geparkt, so dass die Kleinen am Zebrastreifen heran kommende Autos nicht sehen können – und selber nicht gesehen werden. Wir haben große Angst, dass was passieren kann.“ Valeria Liebermann, eine Mutter und zugleich Vorsitzende der Schulpflegschaft der Grundschule sieht‘s genauso: „Es ist sicher gut gemeint, wenn Eltern ihre Kinder bringen. Aber so gefährden sie aus Gedankenlosigkeit ausgerechnet andere Kinder.“ Laut der Zeitung lobe auch die Stadt die Initiative der Grundschulleitung. Andrea Blome, Chefin des Amtes für Verkehrsmanagementwird mit den Worten zitiert: „Wir unterstützen den Appell, dass Kinder zu Fuß in die Schule kommen, anfangs in Begleitung durch Erwachsene. So lernen sie Selbständigkeit.“ ADAC empfiehlt Hol- und Bringzonen Die Zeitung berichtet des Weiteren, dass selbst der ADAC vor „unkalkulierbaren Sicherheitsrisiken durch Eltern-Taxis“ warne, die sogar in doppelter Hinsicht gefährlich seien: Zum einen vor Schulen – und zum anderen verunglücken laut ADAC in NRW mehr Kinder im Auto ihrer Eltern (10 363 in 2013), als wenn sie zu Fuß unterwegs sind. Das entsprechende Fazit einer ADAC-Befragung an 750 Grundschulen in NRW laute demnach: „Je weniger Elterntaxis vor Grundschulen halt machen, desto sicherer ist der Schulweg.“ Das belege auch eine wissenschaftliche Studie des ADAC, der zufolge es gefährlicher sei, sein Kind in die Schule zu fahren, als es selbst gehen zu lassen. Auch die Kinder vor der Schule seien laut ADAC in Gefahr, wenn Eltern ihre Kleinen bis vor die Schultüre fahren. Statt Verkehrschaos in Halteverbotszonen direkt vor der Schule empfiehlt der ADAC „die Einrichtung sogenannter ‚Elterntaxi‘-Haltestellen …. Hier können Schüler gefahrlos ein- und aussteigen. Diese speziell ausgewiesenen Hol- und Bringzonen sollten etwa 250 Meter vom Schuleingang entfernt liegen und so den Verkehr unmittelbar vor der Schuleentzerren.“

Quellen: http://www.adac.de/infotestrat/adac-im-einsatz/motorwelt/elterntaxi.aspx http://www.bild.de/regional/duesseldorf/schule/verkehrschaos-vor-schulen-37462072.bild.html